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Tritium ist überschwerer Wasserstoff
Quelle: Greenpeace Deutschland

 

Tritium ist das schwerste der drei Wasserstoffisotope und wird auch überschwerer Wasserstoff genannt. Sein Kern besteht aus einem Proton und zwei Neutronen. Bei gewöhnlichem Wasserstoff ist im Kern nur ein Proton, bei schwerem Wasserstoff (Deuterium) nur ein Neutron.

Wasserstoff, Deuterium, Tritium
Quelle: Wikipedia

Tritium ist als einziges Wasserstoffisotp radioaktiv. Es emittiert ein Elektron (Betazerfall mit einer mittleren Energie von 5,7 keV) und verwandelt sich damit in das stabile Helium-3. Die Halbwertszeit beträgt 12,323 Jahre.

Tritium wird in geringen Mengen ständig durch kosmische Strahlung in der Atmosphäre gebildet. Dazu kommt künstliches Tritium, das bei der Kernspaltung sowie bei verschiedenen Kernreaktionen entsteht (z.B. beim Einfangen von einem Neutron durch Deuterium). Die wichtigsten Quellen sind der allmählich abnehmende Fallout der Kernwaffenversuche der 50er und 60er Jahre, sowie die kontinuierlichen Abgaben von krtntechnischen Anlagen, Forschungszentren und Industrie, die Radioisotope nutzt.

Tritium ist auch ein wichtiger Rohstoff für militärische Zwecke. Es kann die Sprengwirkung von Atombomben steigern „(boosting)“ und ist für Wasserstoffbomben unbedingt erforderlich

Bereits kleine Menge Tritium strahlen sehr intensiv. Ein Gramm Tritium weist eine Aktivität von 370.000.000.000.000 Becquerel (Bq) (370.000 Miliarden Bq oder Giga Bq) auf. Einem Giga Bq entsprechen somit knapp drei Mikrogramm. So groß ist die Freigrenze gemäß der deutschen Strahlenschutzverordnung, d.h. jene Menge, mit der ohne Genehmigung umgegangen werden darf.

Tritium liegt meist in der chemischen Form von überschwerem Wasser vor; HTO- ein normales Wasserstoffatom, ein Tritiomatom und ein Sauerstoffatom. Dieses ist von normalem Wasser nicht zu unterscheiden und stellt somit eine große Gefahr für das Grundwasser dar, in dem es sich rasch ausbreitet. Durch übliche Reinigungsmethoden (Filterung, Ionenaustausch, Fällung) kann es nicht abgetrennt werden.

Wird es mit Trinkwasser aufgenommen, verteilt es sich im ganzen Körper und führt zu einer gleichmäßigen Strahlenbelastung aller Organe. Wie bei jeder Bestrahlung können dadurch mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit Krankheiten wie Krebs und Leikemie ausgelöst werden.

Tritium kann weiterhin, wie normaler Wasserstoff, auch in den Strang der DNS- der Trägerin der Erbinformationen- eingebaut werden. Wasserstoff ist das häufigste Element in einem DNS- Molekül. Daher ist ein solcher Einbau bei Tritium leichter als bei anderen Radionukliden. Wenn es dann zerfällt, führt dies zu tief greifenden Strukturveränderungen der DNS mit der möglichen Folge von Mutationen.

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